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Kaffeearten rund um die Welt. Barista Ausbildung

Wo wächst Kaffee und
welche Kaffee-Arten gibt es?

Kaffee rund um die Welt

Weltweit werden die Kaffeepflanzen in mehr als 90 Ländern – mehr oder weniger stark – kultiviert. Für eine erfolgreiche Kultivierung müssen immer folgende Faktoren miteinander harmonieren: Höhe, Temperatur, Regen, Sonnenlicht und Boden.

Da der Kaffee um die gesamte Erdkugel verteilt wächst, kann er ganzjährig geerntet werden. Am besten lässt sich die Kaffeepflanze im Tropengürtel anpflanzen, genau genommen zwischen 23 Grad nördlicher und 25 Grad südlicher Breite, zwischen dem Wendekreis (engl. „tropic“) des Krebses und des Steinbocks (Tropengürtel). Weltweit gibt es ca. 25 Millionen Kaffeebauern verteilt auf die Anbauländer, womit zusammen mit den Familien gerechnet, mehr als 100 Millionen Menschen direkt vom Kaffeeanbau leben.

 

Herkunft des Kaffees

Überliefert wird, dass der Kaffee aus Kaffa stammt und von dort auch seinen Namen ableitet. Tatsächlich stammt der erste Kaffee aus Äthiopien, aber aus Abbessinien und nicht aus Kaffa, die beide eine äthiopische Provinz sind.

Der Kaffee kam nur als wildwachsende Pflanze vor und hieß „bun“ oder „buna“, den es heute noch immer als Wildkaffee im äthiopischen Regenwald gibt, zum Beispiel im Kontir-Naturwald im Südwesten Äthiopiens.

Wildkaffee

Der Wildkaffee wächst mehr oder weniger natürlich und hat im Gegensatz zu intensiven Kulturen des Plantagenkaffees („Plantation-Coffee“) wesentlich geringere Erträge.

Der Wildkaffee wird in drei Kategorien unterteilt. Der „Forest Coffee“ wird in den Wäldern mittels Wildsammlung geerntet. Bei „Semi-Forest Coffee“ wird in den Wäldern durch den Menschen eingegriffen, um die Erträge zu erhöhen, z.B.  durch Auslichten rund um die Kaffeebäume. „Garden Coffee“ sind die Bohnen der Bäume, die rund um die Hütten und Häuser der Farmer angepflanzt werden, meist wilde Pflanzen bzw. Setzlinge aus den Wäldern (Waldgarten Kaffee).

"Coffea" - die Kaffeepflanze

Die meisten Spezies (Arten) der Gattung „Coffea“ (Kaffeepflanze) befinden sich im tropischen Afrika (z.B. Kongo) oder auf Madagaskar.

Insgesamt sind es mehr als 100 Coffea-Arten, davon sind aber aktuell mehr als 70 % vom Aussterben bedroht.

Für den Weltmarkt sind praktisch nur zwei Kaffee-Arten von Bedeutung: Coffea Arabica und Coffea Canephora (Robusta Kaffee). Zu erwähnen in geringem Maß wären noch die Arten Liberica- und Excelsa-Kaffee.

Die Coffea-Pflanze lässt sich in vier Gattungen eingliedern:
a.) Eucoffea, der wiederum fast alle kommerziell bedeutenden Pflanzen untergeordnet sind,
b.) Mascarocoffea,
c.) Paracoffea und
d.) Agrocoffea.

 

Bekannte Kaffeearten

Die 10 bekanntesten Kaffeearten:

  • Coffea Arabica: auch Arabica- oder Hochlandkaffee genannt, ca. 2/3 Weltmarktanteil.
  • Coffea Canephora: Robusta-Kaffee, ca. 1/3 Weltmarktanteil.
  • Coffea Liberica: Varietät (var.) Dewevrei; Liberica-Kaffee. Unter 1 % Weltmarktanteil.
  • Coffea Excelsa: Excelsa-Kaffee, auch Schari-Kaffee oder Chari-Kaffee. Unter 1 % Weltmarktanteil.
  • Coffea Mokka.
  • Coffea Congensis: Kongokaffee.
  • Coffea Stenophylla: eine besonders kleinblattrige Pflanze aus Westafrika.
  • Coffea Abeokutae.
  • Coffea Arnoldiana: auch aus dem Kongo.

Kreuzungen zwischen verschiedenen Arten

Es gibt auch Kreuzungen zwischen Coffea Arabica und Canephora, in der Natur kommt der Strauch als Coffea Timor vor, ein natürlicher Hybrid, mit zwei Sätzen an Arabica Chromosomen. Als Kreuzungen kennt man Icatu (Rückkreuzung von Timor und Mundo Novo), Catimor (Caturra und Timor) und Arabusta. Der Icatu kann sehr gute Qualitäten hervorbringen, alle anderen Kreuzungen
waren qualitativ bisher jedoch noch kein großer Fortschritt.

In der Gattung der Mascarocoffea kommen in Madagaskar auch natürlich wachsende Arten vor, die eine koffeinarme bzw. -freie Spezies hervorbringen. Eine Kreuzung mit der Gattung Eucoffea (Arabica, Canephora) war bisher erfolglos.

 

Arabica Varietäten

Die bekanntesten Arabica-Varietäten sind die Coffea Arabica vor. Typica mit u.a. der Riesenbohne Maragogype und die Coffea Arabica var. Bourbon mit den bekannten Pflanzen Mundo Novo, Caturra, Catucai und Pacamara.

 

Robusta vs. Arabica

Coffea Canephora (Robusta) wächst heute vor allem in Vietnam, aber ursprünglich in Uganda (z.B. die Coffea Canephora Varietät Laurentii), Indien und Indondesien. In Brasilien heißt die Coffea Canephora Varietät „Conillon“.

 

Robusta wächst schneller und in tieferen Gegenden als der Arabica. Die Pflanze benötigt mehr Niederschlag, ist hitzebeständiger und resistenter gegenüber Kaffeekrankheiten, wie z.B. dem Kaffeerost (Hemileia Vastatrix). Die Bohnen sind kleiner (5-8 mm) als die der Arabica-Bohnen (8-12 mm), eher rundlich und haben einen geradlinigen Schnitt.

Robusta-Kaffee ist meist kostengünstiger und wird daher oft als Füllprodukt verwendet. Robusta hat mehr Koffein als Arabica und verfügt in guter Qualität über einen hervorragenden Körper, Würze, aber weniger Säure.

Es gibt hervorragende Robusta-Kaffees als auch Arabica-Kaffee in äußerst bescheidener Qualität. Daher ist ein automatischer Qualitätsruckschluss auf den Kaffee in Bezug auf die Varietät eher unsinnig, auf jeden Fall aber falsch.

Die größten Kaffeeproduzenten der Welt sind Brasilien, Vietnam, Kolumbien, Indonesien, Indien, Äthiopien, Honduras, Peru, Uganda und Guatemala.